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Institut für Bildungsevaluation

CH-X - Mittel- und langfristige Effekte von Schulsystemen

Vertiefte Analysen aufgrund der Eidgenössischen Jugendbefragung ch-x 2006/07

Kurzbeschreibung

Schulsysteme werden häufig anhand der fachlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler beurteilt. Für die Entwicklung des Bildungswesens ist es allerdings ebenso wichtig zu wissen, welche Merkmale von Schulsystemen den Übertritt in die nachobligatorische Schulbildung sowie die beruflicher Integration und die gesellschaftliche Partizipation unterstützen.

Hintergrund

In der Forschung über die Wirksamkeit von Schulsystemen dominieren nach wie vor Schulleistungsvergleiche. Die Effektivität von Merkmalen und Prozessen des Bildungssystems wird vorwiegend am kurzfristig messbaren Lernerfolg überprüft, der sich in Noten, fachlichen Leistungen und Schulabschlüssen ausdrückt. Damit tendiert die gegenwärtige Schuleffektivitätsforschung dazu, kognitive Leistungen als einziges Kriterium für Schulqualität wiederholt zu untersuchen. Aufgrund der gesellschaftlichen Funktion der Schule sollte die Beurteilung von Schulsystemen aber auch anhand von Kriterien wie der Minimierung von Abweichungen und Verzögerungen von «normalen» Bildungsverläufen, dem Verbleib von Absolventen im Bildungssystem, dem Eintritt der Schülerinnen und Schüler in eine Ausbildung der Tertiärstufe oder den Erfolg des Übergangs ins Berufsleben untersucht werden.


Ziel

Mit dem Projekt sollen vier Fragen beantwortet werden. Die erste und zweite Frage sind bildungspolitisch ausgerichtet. Der erfolgreiche Übertritt in die nachobligatorische Ausbildung auf der Sekundarstufe II soll erstens in Abhängigkeit ausgewählter Merkmale von Schulsystemen und zweitens in Abhängigkeit von individuellen Schullaufbahnen untersucht werden. Eine dritte Frage ist bildungssoziologisch ausgerichtet und bezieht sich auf die Funktionalität von Schulsystemen beziehungsweise auf den Zusammenhang zwischen ausgewählten Merkmalen des Schulsystems und sozialen Ungleichheiten. Eine vierte Frage ist bildungsökonomisch ausgerichtet und bezieht sich auf die Bedeutung des Arbeitsmarkts für den Übertritt in die nachobligatorische Bildung. Die Beantwortung der Fragen ermöglicht ein Datensatz der Eidgenössischen Jugendbefragung ch-x, der durch eine schriftliche Befragung von über 50’0000 Jugendlichen aller Kantone der Schweiz zur Schullaufbahn generiert wurde.


Bedeutung

Das Projekt soll einen Beitrag zur Anschlussfähigkeit der obligatorischen Schule an weiterführende Ausbildungsgänge auf der Sekundarstufe II leisten. Mit der föderalen Organisation der Volksschule bietet die Schweiz ein besonders günstiges Feld, um zu Erkenntnissen über mittel- und langfristige Wirkungen von Schulsystemen zu gelangen; Erkenntnisse, die im Hinblick auf eine Harmonisierung der obligatorischen Schulbildung von weit reichendem Interesse sind.

Dauer: 2009 - 2012

Projektbearbeitung: Florian Keller, Urs Moser

Auftraggeber: Schweizerischer Nationalfonds

Weiterführende Informationen

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