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Seit dem Schuljahr 2012/13 wird im Kanton Graubünden ab der 5. Klasse der Primarschule Englisch als zweite Fremdsprache unterrichtet. Die erste Fremdsprache (Deutsch, Italienisch oder Rätoromanisch) wird ab der 3. Klasse unterrichtet, wobei mit Rätoromanisch zum Teil bereits ab dem Schuleintritt in die 1. Klasse begonnen wird.
In Zusammenarbeit mit dem Schulinspektorat des Kantons Graubünden führte das Institut für Bildungsevaluation eine Lernstandserhebung in der 2. Klasse der Sekundarstufe I durch. Mit der Lernstandserhebung sollten zwei Ziele erreicht werden:
Die Ergebnisse zur Generierung von Steuerungswissen wurden nach relevanten systemischen Merkmalen dargestellt. Das Sprachangebot unterscheidet sich zwischen den einzelnen Sprachregionen. In den deutschsprachigen Schulen sind Italienisch oder Rätoromanisch die erste Fremdsprache, in den italienischsprachigen und romanischsprachigen Schulen ist Deutsch die erste Fremdsprache. Zudem werden auf der Sekundarstufe I – zusätzlich zu den Pflichtfächern – Wahlfächer für Fremdsprachen angeboten. An deutschsprachigen Schulen können Rätoromanisch oder Italienisch und Französisch als Wahlfach besucht werden, an italienischsprachigen Schulen Rätoromanisch und Französisch und an romanischsprachigen Schulen Italienisch und Französisch.
Die beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrpersonen erhielten eine Ergebnisrückmeldung mit einer kompetenzorientierten Beurteilung der Leistungen. Diese Rückmeldung erlaubte es, Stärken und Schwächen zu erfahren und pädagogische Folgerungen für den Unterricht abzuleiten.
Für die Lernstandserhebung wurden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in den fünf Kompetenzbereichen Hören, Lesen, Sprechen, Schreiben und Sprache im Fokus erfasst. Die Leistungen in den rezeptiven Bereichen wurden computerbasiert erfasst. Die Schreibkompetenzen wurden papierbasiert erfasst und extern von geschulten Ratern beurteilt. Die Sprechkompetenzen wurden von den Lehrerinnen und Lehrern nach einem standardisierten Verfahren beurteilt.
Die Lernstandserhebungen fanden im Mai und Juni 2017 statt. Der zeitliche Aufwand für die Lernstandserhebungen im Lesen, Hören, Schreiben und Sprache im Fokus betrug je eine Lektion. Die Beurteilung der Sprechkompetenzen beanspruchte rund zehn Minuten pro Schülerin und Schüler.
Damit die Ergebnisse der Evaluation mit hinreichender Sicherheit mit Bezug zum Lehrplan und den darin aufgeführten Kompetenzerwartungen dargestellt werden konnten, mussten sie anhand eines wissenschaftlich fundierten Vorgehens den Niveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) (A1/A2 = Elementare Sprachverwendung; B1/B2 = Selbstständige Sprachverwendung; C1/C2 Kompetente Sprachverwendung) zugewiesen werden. Dazu wurde mit Expertinnen und Experten ein sogenanntes Standard Setting nach der Bookmark-Methode durchgeführt.
Die beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer erhielten die Ergebnisrückmeldungen im Herbst 2017. Die Ergebnisse der Lernstandserhebung wurden in einem kantonalen Bericht zusammengefasst.
Dauer: 2016 bis 2017
Projektbearbeitung IBE: Urs Moser, Nicole Bayer, Leondardo Meiler
Auftraggeber: Erziehungs-, Kultur- und Umweltdepartement des Kantons Graubünden
Kontakt: Nicole Bayer