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Institut für Bildungsevaluation

NFP 43 - Jugendliche zwischen Schule und Berufsbildung

Qualifikationen und Berufsperspektiven Jugendlicher am Ende der Volksschule im Vergleich zu Erwartungen und Anforderungen von Berufsschulen und Betrieben

Der erfolgreiche Übergang von der Sekundarstufe I in die Berufsbildung hängt von verschiedenen Kriterien ab.Nebst den wirtschaftlichen Faktoren spielen die Anforderungen der Betriebe an die Qualifikationen der Schulabgängerinnen und Schulabgänger eine wichtige Rolle. Dabei ist unklar, ob die Anforderungen der Betriebe mit dem fachlichen Wissen der Schülerinnen und Schüler am Ende der Sekundarstufe I übereinstimmen oder ob sie auseinander gehen. Aufgrund einzelner Klagen von Wirtschaftsvertretern über das sinkende Niveau der Leistungen von Schülerinnen und Schülern am Ende der Sekundarstufe I scheint das schulische Wissen nicht mehr in jeder Hinsicht den Erwartungen und Anforderungen von Betrieben zu entsprechen.

Zur Beurteilung und Erfassung des schulischen Wissens am Ende der Sekundarstufe I wird der Leistungstest des OECD-Projekts «Programme for International Student Assessment» (PISA) eingesetzt. Im Projekt PISA wird das Wissen in den Bereichen Deutsch und Mathematik in sämtlichen OECD-Ländern im Dreijahresrhythmus getestet und international verglichen. In der Schweiz nahmen im Jahr 2000 über 9000 Schülerinnen und Schüler des 9. Schuljahres an PISA teil.

Die Bestimmung der Erwartungen an das schulische Wissen erfolgt über die Beurteilung der PISA-Leistungsaufgaben durch eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus Berufsschulen und Betrieben. Dadurch wird es möglich sein, das von den Volksschulen vermittelte Wissen mit den Erwartungen von Berufsschulen und Betrieben zu vergleichen.

Mit einer Datenerhebung bei rund 6000 angehenden Lehrlingen, die sich bei ausgewählten Schweizer Grossbetrieben bewerben, wird geprüft, wie das schulische Wissen in Mathematik und Deutsch von Jugendlichen am Ende der Sekundarstufe I mit den Anforderungen der ausgewählten Betriebe übereinstimmt.

Das schulische Wissen der Kandidatinnen und Kandidaten wird mit einem PISA-Kurztest erfasst. Zur Beurteilung der Anforderungen von Betrieben an die fachlichen Leistungen in Deutsch und Mathematik werden zudem die Ergebnisse der bewerbenden Kandidatinnen und Kandidaten im betriebsinternen oder -externen Test erfasst. Durch die Anwendung moderner Techniken der Skalierung nach der probabilistischen Testtheorie werden die Anforderungen verschiedener betriebsinterner- oder externer Tests auf der internationalen PISA-Skala abgebildet. Dadurch lassen sich auch die Anforderungen an das schulische Wissen in Deutsch und Mathematik zwischen den Betrieben vergleichen.

Mit weiteren Informationen aus der Datenerhebung bei den angehenden Lehrlingen zu den Themen «Berufsperspektiven», «Berufswahlverhalten» und «Schullaufbahn» sowie mittels der Einschätzung der Kandidatinnen und Kandidaten anhand von zwanzig Schlüsselkompetenzen werden Prädiktoren für den Erfolg oder Misserfolg bei der Lehrstellensuche eruiert. Insbesondere wird die Bedeutung der Schullaufbahn, der Schulnoten, des schulischen Wissens in Mathematik und Deutsch, des Erfolgs in betriebsinternen oder -externen Tests, der Schlüsselkompetenzen und ausgewählter Persönlichkeitsmerkmale für den Erfolg bei der Lehrstellensuche bestimmt.

Dank der Verbindung von zwei verschiedenen Datensätzen über den PISA-Test (Schweizerischer PISA-Datensatz aus dem Jahr 2000 und PISA-Datensatz der bewerbenden Lehrlinge) wird es zudem möglich sein, die Chancen von Jugendlichen bei der Lehrstellensuche für verschiedene Gruppen von Jugendlichen (zum Beispiel aufgeteilt nach Muttersprache oder Geschlecht) zu bestimmen.

Das Projekt beschränkt sich auf die fünf Berufsfelder «Kaufmännische Berufe», «Informatik», «Verkauf», «Technik und Werkstatt» und «Labor». Die Datenerhebung in den Betrieben findet zwischen Herbst 2001 und Frühjahr 2002 statt. Die Ergebnisse sollen zu einer Grundlage für eine Optimierung der Schnittstelle Schule/Arbeitswelt führen und Volksschule, Berufsschule und Wirtschaft näher zueinander führen.

 

Dauer: 2001-2003

Finanzierung: NFP 43: Bildung und Beschäftigung, Projekt Nr. 4043-058346NFP 43: Bildung und Beschäftigung, Projekt Nr. 4043-058346

Projektbearbeitung: Urs Moser, Sarah Tresch

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